Um den Kraftfahrzeugen Konkurrenz bieten zu können, sah sich die Reichsbahn zum Handeln gezwungen.
Mit Vertrag vom Februar 1931 wurde der VT 877 a/b bei der "Waggon- und Maschinenbau AG" (Wumag) in Görlitz bestellt.
VT 877 a/b, der "Fliegende Hamburger"!
Ein wegweisender Artikel vom Gründungsmitglied im SVT-Förderverein, Günther Dietz, erschien im Eisenbahn-Journal Archiv III/1996 und wurde uns vom Merker-Verlag dankenswert zur Verfügung gestellt.
Andere Bahnverwaltungen beobachteten mit grossem Interesse die Aktivitäten der Reichsbahn-Gesellschaft.
Axel Schwipps hat eine Dokumentation erarbeitet, in der akribisch ein Vergleich zwischen dem VT 877, dem US-SVT „Zephyr“ und dem deutschen SVT Bauart Leipzig angestellt wird. Die 10-seitige Dokumentation beinhaltet ausführliche Tabellen, Berichte und Fotos. Zu finden unter www.svt-koeln.de/Dokumentationen
Berny Sackl aus Graz fotografierte einen verlassenen Zug in Leuven, östlich von Brüssel. Eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem deutschen VT 877. Es handelt sich um den letzten von drei Dieseltriebzügen 654. 02 DMU (diesel multiple unit) der Belgischen Eisenbahnen (NMBS/SNCB), 1936 gebaut von Baume & Marpent. Weitere Fotos unter Flickr-Album-Railway
Auf einer Pressefahrt des ersten Reichsbahn-Dieselschnelltriebwagens VT 877 a/b am 18.Dezember 1932 in Berlin-Lehrter Bahnhof und weitere Fotos aus dieser Zeit
Der VT 877 a/b überlebte den Krieg und fuhr nach 1945 bei der DB als SVT 04 000.
Die guten Erfolge mit dem VT 877 veranlassten die DRG zur Bestellung weiterer 13 zweiteiliger Schnelltriebwagen. Eingereiht waren sie mit den Nummern 137 149-152 und 137 224-232 als Bauart Hamburg. Durch Reduztierung der Sitzanordnung auf 1 + 2 anstelle von 1 + 3 beim VT 877 und durch Einbau wesentlich grösserer Fenster wurde ein deutlich verbesserter Reisekomfort erzielt. Dieses Komfort-Niveau war richtungsweisend für den weiteren Schienenschnellverkehr der Deutschen Reichsbahn.